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Die jährlich zusammen mit der Society of Biblical Literature (SBL) stattfindende Konferenz der AAR ist eine der größten Versammlungen von Religionsforschern weltweit. 2023 zog es um die 8000 Vortragende und Besucher hin. Auch Dr. Yasmin Koppen war vor Ort.

Im Angebot der Konferenz waren u.a. Panels zu Monstercraft and Racecraft, zu religiöser Gewalt, zur sakralen Geographie und Raumnutzung verschiedener Religionen der Welt, Spiritualität und Authentizität, zum Agens des Nichtmenschlichen, Öffentliche Gesundheit und religiöse Medizin sowie zahlreiche Beiträge zu queeren Themen.

Das Panel „Serpents, Dragons and Religion in South and East Asia” unter der Leitung von Ivette Vargas-O’Bryan (welche über die tibetischen Klu forscht) beschäftigt sich mit dem Verständnis (halb-)göttlicher Schlangenwesen zwischen dem südasiatischen und ostasiatischen Kulturraum.

Dazu gehört die Erforschung der Rolle der Nagas in den klassischen Epen Indiens (Dr. Brian Black, Lancaster University), ihre Darstellung in zentralasiatischen Skulpturen (Charlotte Noelle-Gorant, Columbia University) oder chinesischen Drucken (Prof. Long Darui, University of the West), der rituelle Umgang mit weiblichen Nagas im Himalaya (Gerrit Lange, Philipps-Universität Marburg), ihre moderne Konzeption bei den Ambedkars (Jon Keune, Michigan State University) und ihr Einfluss auf die Drachen Chinas.

Auch Leipzig war vertreten. Dr. Yasmin Koppen präsentierte die Entwicklung des chinesischen Drachens von der Schlange zum „fabulous beast“ hin zum göttlichen Drachenkönig als Konsolidierungsmittel des chinesischen Kaiserreichs.
Im Ergebnis des erfolgreichen und gut besuchten Panels werden weitere Panels und Konferenzen stattfinden mit dem Ziel einen Sammelband zu diesem Thema herauszugeben.

Für alle Interessierten findet sich hier noch ein Interview mit Prof. Long Darui über die Wiederentdeckung seltener buddhistischer Manuskripte in Krakau, Polen.