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Studierende des Instituts für Indologie und Zentralasienwissenschaften können sich im Sommersemester 2024 für zwei Veranstaltungen zum Thema südostasiatische Religionsgeschichte einschreiben, die vom Religionswissenschaftlichen Institut angeboten werden.

Überblick über die Ostasiatische Religionsgeschichte

In diesem Seminar erwerben Sie Grundkenntnisse über die vernetzte Religionsgeschichte Ostasiens. Sie lernen verschiedene Religionskategorien kennen sowie die Gemeinsamkeiten und Unterschiede der bedeutendsten ostasiatischen Religionen. Dazu zählen der chinesische Konfuzianismus und Daoismus, der japanische Shinto, die unterschiedlichen Ausprägungen des Buddhismus Ostasiens und die Bedeutung des Christentums in Korea. Ein Fokus des Seminars liegt auf dem Prinzip der kulturellen Hybridität, welche sich aus dem Kontakt zwischen transregionalen und lokalen Religionen ergab. Zu letzteren zählen etwa verschiedene Formen des Schamanismus, der Erdmutterkulte und der Hydrolatrie. Beispiele für Hybridität sind z.B. die japanische Shinbutsu-shūgō oder der chinesische Laojiao-Islam. Nach Bestehen des Kurses haben Sie einen Überblick über die Dynamiken der religiösen Vielfalt in Ostasien erhalten und können sich auf dieser Basis vertiefend weiterbilden.

Literatur:

Philip Clart: Die Religionen Chinas. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht, 2009.

Gentz, Joachim. Understanding Chinese Religions. Edinburgh: Dunedin Academic Press, 2013.

Yü, Chün-fang. Chinese Buddhism: A Thematic History. Hawaii: University of Hawaii Press, 2020.

Yoshiro Tamura: Japanese Buddhism – A Cultural History. Kosei Publishing, Tokyo 2005.

Ellwood, Robert. Introducing Japanese Religion. Taylor & Francis, 2016.

James H. Grayson. Korea - A Religious History. Routledge, 2002.

 

 

Religionsgeschichte Südostasiens

In diesem Seminar erhalten Sie einen Überblick über die Religionsgeschichte Südostasiens. Wir beschäftigen uns zunächst grundlegend mit den religiösen Feldern in Vietnam, Thailand, Laos, Kambodscha, Myanmar, den Philippinen, Malaysia, Indonesien, Brunei und Timor-Leste. Weiterführend geht es um die Konflikte zwischen einheimischen und eingeführten Religionen (Hindu-Religionen, Buddhismus, Islam, Christentum), inländische Entwicklungen und transregionale Vernetzungen. Zudem Betrachten wir die Konsequenzen europäischer Eingriffe in Zeiten des Imperialismus und wie sich die Religionen Südostasiens in Angleichung an oder Ablehnung von häufig westlich geprägten Modernisierungsansprüche veränderten. Am Ende des Seminars haben Sie sich grundlegendes Wissen über die Religionsgeschichte Südostasiens angeeignet und können sich für die selbstständige Recherche orientieren.

Literatur:

Swearer, Donald K. The Buddhist World of Southeast Asia. SUNY Press, 2012.

Brac de la Perrière, Bénédicte und Jackson, Peter A. Spirit Possession in Buddhist Southeast Asia: Worlds Ever More Enchanted. NIAS Press, 2022.

Nguyễn Tài Thư (Ed.) The History of Buddhism in Vietnam. Washington D.C.: Council for Research in Values & Philosophy, 2008.

Thiện Đõ̂. Vietnamese Supernaturalism: Views from the Southern Region. New York: Routledge, 2003.

Terwiel, B.J. Monks and Magic: Revisiting a Classic Study of Religious Ceremonies in Thailand. NIAS Press, 2012.

Charles F Keyes. Thailand: Buddhist Kingdom As Modern Nation State. Routledge NY, 2019.

Khairudin Aljunied. Islam in Malaysia: An Entwined History. Oxford University Press, 2019.

Carool Kersten. History of Islam in Indonesia: Unity in Diversity. Edinburgh University Press, 2017.

Human Rights Watch. The Resistance of the Monks Buddhism and Activism in Burma. 2009. https://www.hrw.org/sites/default/files/reports/burmamonks0909webwcover.pdf